Chinas gegenwärtige Außenpolitik und die chinesisch-europäischen und chinesisch-österreichischen Beziehungen

2004-05-13 15:53

Chinas gegenwärtige Außenpolitik
und die chinesisch-europäischen und chinesisch-österreichischen Beziehungen

Sehr geehrter Herr Direktor,
meine Damen und Herren,
liebe Studentinnen und Studenten,

Die Wiener Diplomatische Akademie ist eine berühmte Lehranstalt, wo diplomatischer Nachwuchs ausgebildet wird. Mir ist es eine große Freude, daß ich heute die Gelegenheit habe, Ihnen einen kurzen Überblick über Chinas Außenpolitik geben und danach mit Ihnen über die chinesisch-europäischen und chinesisch-österreichischen Beziehungen diskutieren zu können.
Zur Zeit vollzieht sich eine komplizierte und tiefgreifende Veränderung der internationalen Lage. Faktoren sowohl der traditionellen als auch der nichttraditionellen Sicherheitsbedrohungen sind miteinander verflochten. Die regionalen Krisen und die Krisen am Brennpunkt, die u.a. von den nationalen, religiösen und territorialen Problemen ausgelöst sind, brechen ununterbrochen aus. Die terroristische Bedrohung wächst. Die Diskrepanz zwischen Süd und Nord wird immer größer. Die Sicherheitsfragen, die mit der Armut, der Umweltverschmutzung und dem Drogen einhergehen, werden gravierender. Der Hegemonialismus und die Machtpolitik erscheinen in neuen Formen. Die Welt ist äußerst instabil. Insbesondere haben die USA die Vereinten Nationaen umgangen, ungeachtet des starken Widerstands der internationalen Gemeinschaft eine militärische Aktion gegen Irak eingeleitet und damit die turbulente Weltlage noch verschärft, die gesamte Weltkonstellation in groesserem Maß belastet. Aber generell gesehen bleiben der Frieden und die Entwicklung die zwei Hauptthemen der Zeit. Den Frieden und die Entwicklung anzustreben, die Zusammenarbeit zu fördern, stellt ein Konsens aller Völker der Welt dar, ist als Zeitströmung bereits unumkehrbar geworden. An den Entwicklungstendenzen der Multipolarisierung und Globalisierung der Welt hat sich nichts geändert.
Meine Damen und Herren,
Welche Außenpolitik verfolgt China, konfrontiert mit einer komplizierten und sich ständig ändernden Weltlage?
Erstens, an den fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz festzuhalten, die Vielfalt der Welt zu respektieren und die Beziehungen zu allen Ländern der Welt zu entwickeln. Schon in den 50er Jahren hat China fünf Prinzipien derr friedlichen Koexistenz, nämlich Respekt der Souveränität und territorialen Unversehrtheit, keine gegenseitigen Angriffe, keine gegenseitige Einmischung in innere Angelegenheiten, Gleichberechtigung und  beiderseitigen Nutzen und nicht zuletzt friedliche Koexistenz, ins Leben gerufen. Als Rechtsnormen für zwischenstaatliches Verhältnis sind diese fünf Prinzipien weltweit allgemein anerkannt und angewendet worden. Nach den fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz hat die Volksrepublik China bereits mit vielen Ländern der Welt freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Bis Heute hat China diplomatische Beziehzung zu 165 Staaten aufgenommen.
In den letzten Jahren hat sich China neben dem Festhalten an den fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz fuer den Respekt der Vielfalt der Welt eingesetzt. China vertritt die Meinung, daß die Welt vielfältig ist und daß es nicht nur ein einziges Entwicklungsmodell geben kann und soll. Verschiedene Kulturen und Gesellschaftssysteme sollten und können auch lange Zeit koexistieren, in der Konkurrenz von den Vorzügen des anderen lernen, um die eignen Mängel auszugleichen, und sich gemeinsam entwickeln, indem sie nach Gemeinsamkeit suchen und Meinungsunterschiede beiseitelegen. China ist der Auffassung, daß Länder mit unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaftssystemen gleichberechtigt miteinander umgehen, einander respektieren und sich voneinander lernen sollten. Deshalb intensiviert China auf der einen Seite seine Kooperationen mit den entwickelten Ländern, stellt die grundlegenden Interessen der verschieden Nationen in den Vordergrund, kümmert sich nicht um den Unterschied der Gesellschaftssysteme und Ideologien, um den Knotenpunkt der gemeinsamen Interessen auszubauen und die Differenzen mit Nachsicht und angemessen zu lösen. Auf der anderen Seite hält China an den freundschaftlichen Beziehungen mit den Entwicklungsländern fest, ihnen keinen eignen Willen aufzwingen, sondern diese Länder international bei der Wahrung ihrer legitimen Rechte und Interessen unterstützen, um eine gemeinsame Entwicklung zu ermöglichen. China wird nie nach Hegemonie streben oder eine Expansionspolitik betreiben.
Zweitens, Multipolarisierung der Welt und Demokratisierung der internationalen Beziehungen aktiv zu fördern und sich für die Verstärkung der Rolle der Vereinten Nationen einzusetzen. Die Multipolarisierung der Weltkonstellation ist die Forderung des Fortschritts der Zeit, liegt im Interesse aller Völker,  trägt auch dazu bei, den Aufbau einer fairen und gerechten Weltordnung voranzubringen, eine koordinierte und ausgewogene Entwicklung der Weltpolitik, Wirtschaft und Kultur zu fördern, und den Weltfrieden und die Sicherheit zu wahren. Es ist besonders zu erwähnen, daß es durch den Ausbruch des Irak-Kriegs allen Länder bewußt geworden ist, wie notwendig und dringend der Aufbau einer multipolaren Welt ist, was objektiv den  Multipolarisierungsprozess foerdert. Nach Rußland und Frankreich hat auch Deutschland sich klar dazu bekannt, den Aufbau einer von der Uno dominierten, „kooperativen und multipolaren Weltordnung“  zu unterstützen.
Die Föderung der Demokratisierung der internationalen Beziehungen dient dazu, daß verschiedene Kräfte der Welt auf der Grundlage der Gleichberechtigung und zum beiderseitigen Nutzen Koordinierung und Dialog intensivieren, nicht auf den Konfrontationskurs gehen, und gemeinsam den Frieden, die Stabilität und Entwicklung der Welt wahren. Insbesondere ist in der heutigen Welt kein einziges Land oder keine einzige Kraft in der Lage, die großen Herausfoderungen, die von der sich rasant entwickelnden Globalisierung mitgebracht werden, allein zu bewältigen. Der Unilateralismus ist nicht gangbar. Deshalb setzt sich China dafür, daß alle Länder, ob groß oder klein, reich oder arm, stark oder schwach, ein gleichberechtiges Mitglied der internationalen Gemeinschaft sind. Die inneren Angelegenheiten sollten von der Bevölkerung der einzelnen Länder selbst, die internationalen Angelegenheiten von allen Ländern durch Konsultationen gemeinsam entschieden werden. In den wichtigen Fragen, die den Frieden der Welt oder einer Region betrifft, sollten die Vereinten Nationen eine dominierende Rolle spielen. Seit dem Ende des kalten Kriegs wird die Position der Vereinten Nationen ständig verstärkt. Sie haben bei der Wahrung des Weltfriedens und der Stabilität ,vor allem auf dem Balkan, in Ost-Timor und in Afhganistan eine gewichtige Rolle gespielt, die allgemein bekannt ist. Als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats ist China bereit, gemeinsam mit allen Ländern der Welt die Rolle der Vereinten Nationen weiter zu verstärken.
Drittens, die Etablierung des neuen Sicherheitskonzepts, dessen Kern gegenseitiges Vertrauen, beiderseitige Nutzen, die Gleichberechtigung und die Kooperation darstellen, zu fördern und sich um die Schafffung eines friedlichen internationalen Umfelds, das auf langer Dauer stabil bleibt, zu bemühen. In der heutigen Welt wächst die sicherheitspolitische Abhängigkeit  und Gemeinsamkeit aller Ländern, kein einziges Land kann seine Sicherheitsziele allein erreichen. Soweit die internationale Zusammenarbeit verstärkt wird, können die globalen Sicherheitsherausforderungen wirksam bewältigt, eine allgemeine und dauernde Sicherheit verwirklicht werden. Die Geschichte von zwei Weltkriegen und vom mehr als 40 Jahre dauerden kalten Krieg im 20. Jahrhundert hat auch gezeigt, daß die Anwendung oder Androhung mit Gewalt keinen dauernden Frieden schaffen kann, sondern im Gegenteil die Unruhen der Weltlage verschärft. China vertritt die Meinung, daß die fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz sowie andere allgemein anerkannte Rechtsnormen für internationale Beziehungen eine politische Grundlage für die Wahrung des Friedens darstellen, die Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen und die gemeinsame Prosperität als ökonomische Garantie dient,  und der gleichberechtige Dialog und die freundschaftliche Konsultation der richtige Weg zur Beilegung von Konflikten und zur Wahrung des Frieden ist. Ueber das  neue Sicherheitskonzept gibt es umfangreichen Konsens zwischen China und der EU. China ist willens, mit der internationalen Gemeinschaft Anstrengungen zu unternehmen, um die Arbeit zur Vorbeugung der Krisen zu intensivieren, die unsicheren Faktoren möglichst von Grund auf abzubauen und die notwendigen Voraussetzungen für den Weltfrieden und für die Stabilität zu schaffen.
Viertens, die Periode der strategischen Chance auszunutzen, um ein günstiges äußeres Umfeld für den allseitigen Aufbau der Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand zu schaffen. Seit der Gründung des neuen China, besonders seit der Reform und Öffnung hat sich in China eine grundlegende Veränderung vollzogen und  ist beachtlicher Erfolg erzielt worden. China ist jetzt durch die politische Stabilität, den Zusammenhalt von allen Nationalitäten und den sozielen Fortschritt gekennzeichet. Das sozialistische Marktwirtschaftssystem wird in groben Zügen etabliert, die Demokratie und Rechtsordnung werden weiter verbessert, das Leben der Bevölkerung hat im allgemeinen den bescheidenen Wohlstand erreicht. Im Jahre 2002 hat China trotz der Flaute der Weltwirtschaft ein relativ hohes Wirtschaftswachstum erreicht. Das Bruttoinlandsprodukt Chinas betrug über 1238 Mrd. US-Dollar, 8% mehr als im Vorjahr; das Außenhandelsvolumen erreichte 620.8 Mrd. US-Dollar, dies entspricht einem Wachstum von 21.8%; die real aufgenomme ausländische Direktinvestitionen betrugen 52.7 Mrd. US-Dollar mit einer Zuwachsrate von 12.5%. Bis Ende 2002 hat die staatlichen Devisenreserven 286.4 Mrd. US-Dollar erreicht. Wie Sie alle wissen, der 16. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas und der 10. Nationale Volkskongresses hat jeweils am Ende des vergangenen Jahres und Anfang dieses Jahres erfolgreich stattgefunden. Auf den beiden Tagungen werden langfristige strategische Ziele für Chinas Entwicklung formuliert, Generationswechsel in der Partei und in der Staatsführung verwirklicht. China wird auf die Kontinuität seiner Außenpolitik achten, die Öffnung nach Außen erweitern, weiterhin am wirtschaftlichen Aufbau als Mittelpunkt festhalten, und sich um die Realisierung der Ziele für den allseitigen Aufbau der Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand bemühen, deren konkreten Ziele sind nämlich,  bis 2020 das BIP im Vergleich zu 2000 zu vervierfachen und damit ungefähr 4000 Mrd. US-Dollar zu erreichen . Aber wir haben auch nuechtern gesehen, daß China immer noch ein relativ ruckständiges Entwicklungsland mit einer Bevölkerung von 1.2 Mrd. bleibt. Um die Ziele der Modernisierung zu verwirklichen, müssen wir uns noch lang und beharrlich bemühen.
Wir sind überzeugt, daß die Weltlage in den ersten 10 bis 20 Jahren des 21 Jahrhunderts im großen und ganzen friedlich, entspannt und stabil beiben wird, ein neuer Weltkrieg ist nicht abzusehen. China wird diese Periode strategischer Chance ausnutzen, sich ganz auf den Aufbau und die Entwiclung konzentrieren,  um das Lebensniveau der Bevölkerung möglichst schnell zu steigern und die umfassende Landesstärke zu erhöhen. Chinas zentrale außenpolitische Aufgabe besteht darin, für die Verwirklichung dieser Ziele ein dauerhaftes friedliches internationales Umfeld und eine gutnachbarliche Umgebung zu schaffen,
Meine Damen und Herren,
sowohl China als auch die EU spielen wichtige Rolle auf der gegenwaertigen internationalen Buehne.  Beide Seiten raeumen  der  Entwicklung der bilateralen Beziehungen einen wichtigen Platz.  Seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und der EU im Mai 1975 haben diese Beziehungen dank der gemeinsamen Bemuehungen beider Seiten grosse Fortschritte erfahren.  Man kann feststellen, dass die chinesisch-europaeischen Beziehungen sich in der besten Phase der Geschichte befinden und die chinesisch-europaeische Zusammenarbeit beispiellose Erfolge erzielt hat.
Im politischen Bereich herrschen reger Besuchsaustausch und enge Kontakte zwischen den fuehrenden Persoenlichkeiten der beiden Seiten.  Besonders hervorzuheben ist der jaehrliche Konsultationsmechanismus zwischen China und der EU seit 1998.  Darauf wird ueber gemeinsam interessierte Fragen diskutiert und konsultiert.  Zwischen China und der EU ist die Partnerschaft im Sinne des gegenseitigen Respekts und des gegenseitigen Vertrauens aufgebaut worden.  Waehrend der Irak-Krise unterhielten chinesische und europaeische fuehrende Politiker staendige Telefon-Kontakte.  Sie stimmten rechtzeitig die Standpunkte miteinander ab, und bauten die Uebereinstimmungen aus, was nicht nur die chinesisch-europaeische Zusammenarbeit intensiviert und vertieft hat, sondern auch zur Bewahrung des Weltfriedens und der Stabilitaet beigetragen hat.  Seit 1995 verabschiedete die EU hintereinander mehrere politische Dokumente ueber China, wie "Langfristige Politik ueber die Beziehungen zwischen China und der EU","Neue China-Strategie der EU" und "Aufbau der allseitigen Partnerschaft mit China".  Die EU unterstrich dadurch ihre Allseitigkeit, Selbstaendigkeit sowie Langfristigkeit in der Entwicklung der Beziehungen zu China, hob diese Beziehungen auf den gleichen Stand wie die europaeisch-amerikanischen, die europaeisch-japanischen, und die europaeisch-russischen Beziehungen, und setzt sich fuer eine allseitige Intensivierung der Zusammenarbeit mit China ein.  Im Mai 2001 verabschiedete die EU ein neues strategisches Dokument ueber die Zusammenarbeit mit China, in dem die langfristigen Ziele der Zusammenarbeit wiederholt wurden.  China betonte auch mehrmals, dass China in der EU eine aufstrebende positive Kraft auf der internationalen Buehne sieht und den Integrationsprozess der EU unterstuetzt.  Eine allseitige Entwicklung der langfristigen und stabilen Beziehungen des gegenseitigen Nutzens zur EU und zu den Mitgliedstaaten der EU ist eine festgelegte Politik der chinesischen Regierung und ein wichtiger Bestandteil der Aussenpolitik Chinas.
Im wirtschaftlichen Bereich weisen die chinesische und die europaeische Wirtschaft grosse Implementaritaet und weitreichende Kooperationsmoeglichkeiten auf.  Die chinesisch-europaeische Zusammenarbeit im Bereich wie Wirtschaft und Handel, Technologie, Investition usw. kann auf eine lange Geschichte zurueckblicken.  Seit der China-Reise von dem Italiener Marco Polo im 13. Jahrhundert, der Reise von der Zhenghe-Flotte nach Westen in der Ming-Dynastie (1405-1433) bis zur umfangreichen Oeffnung Chinas nach Aussen sind 700 Jahren vergangen.  Heute ist die EU nach Japan und den USA der drittgroesste Handelspartner, ein wichtiger Investor und der groesste Technologie-Lieferant Chinas.  Im Jahr 2002 belief sich das Handelsvolumen zwischen China und der EU auf 86,76 Mrd. US Dollar, ein Zuwachs von 13,2% im Vergleich zu Vorjahr.  Bis zum Ende des letzten Jahres waren ueber 14000 Investionsprojekte mit Beteiligungen aus den EU-Laendern registriert.  Die vertraglich vereinbarte Investitionssumme betrug 60 Mrd. US Dollar, darunter 33,9 Mrd. US Dollar bereits realisiert.  Bis zum Ende des letzten Jahres fuehrte China insgesamt 15000 Technologien aus der EU ein, deren vertragliche Summe 72,2 Mrd. US Dollar betrug.  2002 belief sich die vertragliche Summe des Technologie-Imports aus der EU etwa 5 Mrd. US Dollar, ungefaehr die Haelfte der gesamten Technologie-Importe Chinas in diesem Jahr.  Namhafte Unternehmen der EU wie Airbus, Volkswagen, Siemens, Alston, ABB, Nestle beteiligen sich aktiv an den grossen Projekten in China und erzielten zufriedenstellende Effiziente.  VW verfuegt auf dem chinesischen Automarkt bereits ueber einen Marktanteil von 50%, und ist zu einer Marke geworden, die bei jeder chinesischen Familie bekannt ist.
Im kulturellen Bereich haben China und Europa zwar unterschiedlichen kulturellen Hintergrund, aber beide Seiten verfuegen ueber glaenzende Kultur und ueben besondere Anziehungskraft aufeinander aus.  China veranstaltete seit Jahren  in den EU-Laendern Kultur-Woche, Kultur-Quartal, die positive Resonanz gefunden haben.  Das Interesse der westeuropaeischen Oeffentlichkeit an der chinesischen Kultur vertieft sich.  In diesem Jahr werden wir in Frankreich das Kultur-Jahr veranstalten.  Das Kultur-Zentrum Chinas ist bereits in Frankreich und Malta eroeffnet worden; Aufbau weiterer Zentren ist noch in Berlin und London vorgesehen.  Die gegenseitige Errichtung des Kultur-Zentrums wird sicherlich dem chinesisch-europaeischen Kulturaustausch sowohl in dem Umfang als auch in der Intensitaet Impulse geben,   und die gegenseitige Verstaendigung und die Freundschaft zwischen dem chinesischen und dem europaeischen Volk vertiefen.  Auch die chinesisch-europaeische Zusammenarbeit im Erziehungsbereich erweitert sich staendig.  Zur Zeit studieren ueber mehrere zehntausend chinesische Studenten in Europa.  Allein in Deutschland studieren ueber 30,000 chinesische Studenten.  In Grossbritanien sind auch mehr als 20,000 chinesische Studierende.  Europaeische Studenten in China nehmen auch zu.  2001 kamen 5131 Studenten aus den westeuropaeischen Laendern nach China zum Studium.  2002 veranstalteten mehr als 20 chinesische renommierte Universitaeten gemeinsame Ausstellungen in Europa, um das chinesische Erziehungssystem allseitig vorzustellen und auslaendische Studenten anzuwerben.  Dass die auslaendischen Studenten hauptsaechlich wegen des Sprachstudiums nach China kommen, wird veraendert.
Es ist gewoehnlich, dass China und Europa wegen ihrer Unterschiede in Geschichte, Gesellschaftssystem, wirtschaftlichem Entwicklungsniveaus, kulturellen Traditionen und Wertvorstellungen verschiedene Ansichten ueber einige Fragen vertreten.  Aber es gibt keine grundlegende Interessenskonflikte zwischen China und Europa.  Bei vielen wichtigen internationalen Fragen vertreten beide Seiten gleiche oder aehnliche Meinungen.  Das gemeinsame Interesse uebertrifft bei weitem die Uneinigkeiten.  Wenn beide Seite auf Basis des gegenseitigen Respekts, der gleichberechtigten Dialoge und der freudschaflichen Konsultationen die gegenseitigen Verstaendnisse vertiefen, wobei nach Gemeinsamkeiten gesucht und die Uneinigkeiten beiseits gelassen wird, und die Uebereinstimmungen ausbauen, sowie das gemeinsame Interesse vermehren, werden sich die chinesisch-europaeischen Beziehungen sicherlich zuegig nach vorne entwickeln.  Wir schauen voller Zuversicht in die Zukunft der chinesisch-europaeischen Beziehungen.
Meine Damen und Herren,
zwischen China und Oesterreich liegt zwar eine grosse geographische Entfernung, aber der freundschaftliche Austausch zwischen den beiden Voelkern kann auf eine lange Geschichte zurueckblicken.  Mit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen ist ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen den beiden Laendern aufgeschlagen worden.  Vor allem in den letzten Jahren erzielten der freundschaftliche Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Laendern im verschiedenen Bereich wie Politik, Wirtschaft, Kultur, Erziehung, Wissenschaft usw. grosse Erfolge.  Die bilateralen Beziehungen zwischen China und Oesterreich zeigen eine vielversprechende Entwicklungstendenz auf.
Es ist eine Uebereinstimmung von beiden Seiten, die politische Beziehung zwischen China und Oesterreich voranzutreiben.  Oesterreich befindet sich zwischen Mittel- und Westeuropa, und spielt eine besondere Rolle in den europaeischen und internationalen Angelegenheiten.  China schenkt der Beziehung zu Oesterreich grosse Aufmerksamkeit.  Der Staatspraesident (1999), der Ministerpraesident (2002), der Praesident des Staendigen Ausschusses des nationalen Volkskongresses (1994), der Praesident der politisch konsultativ Konferenz (1996) waren alle in Ihrem Land zu Besuch.  Allein im letzten Jahr besuchten ueber 50 offizielle Delegationen auf der Ebene vom Vizeminister Ihr Land.  Es ist auch der konsequente Standpunkt der oesterreichischen Regierung, die Beziehungen zu China aktiv zu entwickeln.  Oesterreich haelt an der Ein-China-Politik fest, was wir sehr hoch schaetzen.  Der Besuch von den Bundespraesidenten (1995,2001), dem Bundeskanzler(1993, 1996) und den Praesidenten des Nationalrats und des Bundesrats nach China haben alle den politischen Beziehungen zwischen den beiden Laendern Impulse gegeben.
Der Wirtschaftsverkehr legt feste Grundlage fuer die Beziehungen zwischen beiden Laendern.  Oesterreich ist wirtschaftlich und technologisch hochentwickelt und besitzt vor allem auf dem Gebiet wie Metallurgie, Wasserwirtschaft, Maschinenbau und Umweltschutz die modernsten Technologien.  China hat grosses Territorium und reiche Bodenschaetze.  Es ist ein bevoelkerungsreiches Land, das ueber vielversprechendes Entwicklungspotenzial und grossen Markt verfuegt.  Besonders der Beitritt zur WTO und die Westerschliessungsstrategie der chinesischen Regierung bieten Oesterreich und allen anderen Laendern der Welt noch mehr Geschaeftschancen an.  2002 betrug das Handelsvolumen zwischen China und Oesterreich eine Rekordhoehe von 1,37 Mrd. US Dollar, ein Wachstum von 35,3% im Vergleich zum Vorjahr.  Bis zum Ende 2002 waren in China 509 Projekte mit oesterreichischen Beteiligungen registriert, deren Vertragssumme 910 Mio. US Dollar betraegt.  Die Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit des gegenseitigen Nutzens zwischen China und Oesterreich verfuegt ueber eine vielversprechende Zukunft.
Der Kulturaustausch spielt eine besondere Rolle in den chinesisch-oesterreichischen Beziehungen.  Sowohl China als auch Oesterreich sind Laendern mit langen Kulturtraditionen und reichen Kulturschaetzen.  Das 2001 vereinbarte Kulturabkommen schuf guenstige Bedingungen fuer den weiteren Austausch.  Das Wiener Neujahrskonzert wird jedes Jahr in chinesischen Fernsehen live uebertragen.  Die Auffuehrung der chinesischen Orchester im Goldenen Saal des Musikvereins verleiht Wien als Musikhauptstadt neuen Glanz.  Ausserdem hat ein Paar Panda-Baeren sein neues Zuhause in Wien, im Zoo Schoenbrunn gefunden und werden zum Botschafter des freundschaftlichen Austauschens zwischen den beiden Laendern.
Meine Damen und Herren, liebe Studentinen und Studenten,
Lasst uns Hand in Hand die chinesisch-europaeischen und die chinesisch-oesterreichischen Beziehungen vorantreiben.
Danke!

(Es gilt das gesprochene Wort.)