Chinas gegenwärtige Außenpolitik und die chinesisch-europäischen und chinesisch-österreichischen Beziehungen
2004-05-13 15:53
Chinas gegenwärtige Außenpolitik
und
die chinesisch-europäischen und
chinesisch-österreichischen
Beziehungen
Sehr geehrter Herr
Direktor,
meine Damen und Herren,
liebe
Studentinnen und Studenten,
Die Wiener
Diplomatische Akademie ist eine berühmte Lehranstalt,
wo diplomatischer Nachwuchs ausgebildet wird. Mir ist es
eine große Freude, daß ich heute die Gelegenheit
habe, Ihnen einen kurzen Überblick über Chinas
Außenpolitik geben und danach mit Ihnen über die
chinesisch-europäischen und
chinesisch-österreichischen Beziehungen diskutieren zu
können.
Zur Zeit vollzieht sich eine komplizierte
und tiefgreifende Veränderung der internationalen Lage.
Faktoren sowohl der traditionellen als auch der
nichttraditionellen Sicherheitsbedrohungen sind miteinander
verflochten. Die regionalen Krisen und die Krisen am
Brennpunkt, die u.a. von den nationalen, religiösen und
territorialen Problemen ausgelöst sind, brechen
ununterbrochen aus. Die terroristische Bedrohung
wächst. Die Diskrepanz zwischen Süd und Nord wird
immer größer. Die Sicherheitsfragen, die mit der
Armut, der Umweltverschmutzung und dem Drogen einhergehen,
werden gravierender. Der Hegemonialismus und die
Machtpolitik erscheinen in neuen Formen. Die Welt ist
äußerst instabil. Insbesondere haben die USA die
Vereinten Nationaen umgangen, ungeachtet des starken
Widerstands der internationalen Gemeinschaft eine
militärische Aktion gegen Irak eingeleitet und damit
die turbulente Weltlage noch verschärft, die gesamte
Weltkonstellation in groesserem Maß belastet. Aber
generell gesehen bleiben der Frieden und die Entwicklung die
zwei Hauptthemen der Zeit. Den Frieden und die Entwicklung
anzustreben, die Zusammenarbeit zu fördern, stellt ein
Konsens aller Völker der Welt dar, ist als
Zeitströmung bereits unumkehrbar geworden. An den
Entwicklungstendenzen der Multipolarisierung und
Globalisierung der Welt hat sich nichts
geändert.
Meine Damen und Herren,
Welche
Außenpolitik verfolgt China, konfrontiert mit einer
komplizierten und sich ständig ändernden
Weltlage?
Erstens, an den fünf Prinzipien der
friedlichen Koexistenz festzuhalten, die Vielfalt der Welt
zu respektieren und die Beziehungen zu allen Ländern
der Welt zu entwickeln. Schon in den 50er Jahren hat China
fünf Prinzipien derr friedlichen Koexistenz,
nämlich Respekt der Souveränität und
territorialen Unversehrtheit, keine gegenseitigen Angriffe,
keine gegenseitige Einmischung in innere Angelegenheiten,
Gleichberechtigung und beiderseitigen Nutzen und
nicht zuletzt friedliche Koexistenz, ins Leben gerufen. Als
Rechtsnormen für zwischenstaatliches Verhältnis
sind diese fünf Prinzipien weltweit allgemein anerkannt
und angewendet worden. Nach den fünf Prinzipien der
friedlichen Koexistenz hat die Volksrepublik China bereits
mit vielen Ländern der Welt freundschaftliches
Verhältnis entwickelt. Bis Heute hat China
diplomatische Beziehzung zu 165 Staaten
aufgenommen.
In den letzten Jahren hat sich China
neben dem Festhalten an den fünf Prinzipien der
friedlichen Koexistenz fuer den Respekt der Vielfalt der
Welt eingesetzt. China vertritt die Meinung, daß die
Welt vielfältig ist und daß es nicht nur ein
einziges Entwicklungsmodell geben kann und soll.
Verschiedene Kulturen und Gesellschaftssysteme sollten und
können auch lange Zeit koexistieren, in der Konkurrenz
von den Vorzügen des anderen lernen, um die eignen
Mängel auszugleichen, und sich gemeinsam entwickeln,
indem sie nach Gemeinsamkeit suchen und Meinungsunterschiede
beiseitelegen. China ist der Auffassung, daß
Länder mit unterschiedlichen Kulturen und
Gesellschaftssystemen gleichberechtigt miteinander umgehen,
einander respektieren und sich voneinander lernen sollten.
Deshalb intensiviert China auf der einen Seite seine
Kooperationen mit den entwickelten Ländern, stellt die
grundlegenden Interessen der verschieden Nationen in den
Vordergrund, kümmert sich nicht um den Unterschied der
Gesellschaftssysteme und Ideologien, um den Knotenpunkt der
gemeinsamen Interessen auszubauen und die Differenzen mit
Nachsicht und angemessen zu lösen. Auf der anderen
Seite hält China an den freundschaftlichen Beziehungen
mit den Entwicklungsländern fest, ihnen keinen eignen
Willen aufzwingen, sondern diese Länder international
bei der Wahrung ihrer legitimen Rechte und Interessen
unterstützen, um eine gemeinsame Entwicklung zu
ermöglichen. China wird nie nach Hegemonie streben oder
eine Expansionspolitik betreiben.
Zweitens,
Multipolarisierung der Welt und Demokratisierung der
internationalen Beziehungen aktiv zu fördern und sich
für die Verstärkung der Rolle der Vereinten
Nationen einzusetzen. Die Multipolarisierung der
Weltkonstellation ist die Forderung des Fortschritts der
Zeit, liegt im Interesse aller Völker,
trägt auch dazu bei, den Aufbau einer fairen
und gerechten Weltordnung voranzubringen, eine koordinierte
und ausgewogene Entwicklung der Weltpolitik, Wirtschaft und
Kultur zu fördern, und den Weltfrieden und die
Sicherheit zu wahren. Es ist besonders zu erwähnen,
daß es durch den Ausbruch des Irak-Kriegs allen
Länder bewußt geworden ist, wie notwendig und
dringend der Aufbau einer multipolaren Welt ist, was
objektiv den Multipolarisierungsprozess foerdert.
Nach Rußland und Frankreich hat auch Deutschland sich
klar dazu bekannt, den Aufbau einer von der Uno dominierten,
„kooperativen und multipolaren Weltordnung“
zu unterstützen.
Die Föderung der
Demokratisierung der internationalen Beziehungen dient dazu,
daß verschiedene Kräfte der Welt auf der Grundlage
der Gleichberechtigung und zum beiderseitigen Nutzen
Koordinierung und Dialog intensivieren, nicht auf den
Konfrontationskurs gehen, und gemeinsam den Frieden, die
Stabilität und Entwicklung der Welt wahren.
Insbesondere ist in der heutigen Welt kein einziges Land
oder keine einzige Kraft in der Lage, die großen
Herausfoderungen, die von der sich rasant entwickelnden
Globalisierung mitgebracht werden, allein zu
bewältigen. Der Unilateralismus ist nicht gangbar.
Deshalb setzt sich China dafür, daß alle
Länder, ob groß oder klein, reich oder arm, stark
oder schwach, ein gleichberechtiges Mitglied der
internationalen Gemeinschaft sind. Die inneren
Angelegenheiten sollten von der Bevölkerung der
einzelnen Länder selbst, die internationalen
Angelegenheiten von allen Ländern durch Konsultationen
gemeinsam entschieden werden. In den wichtigen Fragen, die
den Frieden der Welt oder einer Region betrifft, sollten die
Vereinten Nationen eine dominierende Rolle spielen. Seit dem
Ende des kalten Kriegs wird die Position der Vereinten
Nationen ständig verstärkt. Sie haben bei der
Wahrung des Weltfriedens und der Stabilität ,vor allem
auf dem Balkan, in Ost-Timor und in Afhganistan eine
gewichtige Rolle gespielt, die allgemein bekannt ist. Als
ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats ist China
bereit, gemeinsam mit allen Ländern der Welt die Rolle
der Vereinten Nationen weiter zu
verstärken.
Drittens, die Etablierung des neuen
Sicherheitskonzepts, dessen Kern gegenseitiges Vertrauen,
beiderseitige Nutzen, die Gleichberechtigung und die
Kooperation darstellen, zu fördern und sich um die
Schafffung eines friedlichen internationalen Umfelds, das
auf langer Dauer stabil bleibt, zu bemühen. In der
heutigen Welt wächst die sicherheitspolitische
Abhängigkeit und Gemeinsamkeit aller
Ländern, kein einziges Land kann seine Sicherheitsziele
allein erreichen. Soweit die internationale Zusammenarbeit
verstärkt wird, können die globalen
Sicherheitsherausforderungen wirksam bewältigt, eine
allgemeine und dauernde Sicherheit verwirklicht werden. Die
Geschichte von zwei Weltkriegen und vom mehr als 40 Jahre
dauerden kalten Krieg im 20. Jahrhundert hat auch gezeigt,
daß die Anwendung oder Androhung mit Gewalt keinen
dauernden Frieden schaffen kann, sondern im Gegenteil die
Unruhen der Weltlage verschärft. China vertritt die
Meinung, daß die fünf Prinzipien der friedlichen
Koexistenz sowie andere allgemein anerkannte Rechtsnormen
für internationale Beziehungen eine politische
Grundlage für die Wahrung des Friedens darstellen, die
Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen und die gemeinsame
Prosperität als ökonomische Garantie dient,
und der gleichberechtige Dialog und die
freundschaftliche Konsultation der richtige Weg zur
Beilegung von Konflikten und zur Wahrung des Frieden ist.
Ueber das neue Sicherheitskonzept gibt es
umfangreichen Konsens zwischen China und der EU. China ist
willens, mit der internationalen Gemeinschaft Anstrengungen
zu unternehmen, um die Arbeit zur Vorbeugung der Krisen zu
intensivieren, die unsicheren Faktoren möglichst von
Grund auf abzubauen und die notwendigen Voraussetzungen
für den Weltfrieden und für die Stabilität zu
schaffen.
Viertens, die Periode der strategischen
Chance auszunutzen, um ein günstiges äußeres
Umfeld für den allseitigen Aufbau der Gesellschaft mit
bescheidenem Wohlstand zu schaffen. Seit der Gründung
des neuen China, besonders seit der Reform und Öffnung
hat sich in China eine grundlegende Veränderung
vollzogen und ist beachtlicher Erfolg erzielt
worden. China ist jetzt durch die politische
Stabilität, den Zusammenhalt von allen
Nationalitäten und den sozielen Fortschritt
gekennzeichet. Das sozialistische Marktwirtschaftssystem
wird in groben Zügen etabliert, die Demokratie und
Rechtsordnung werden weiter verbessert, das Leben der
Bevölkerung hat im allgemeinen den bescheidenen
Wohlstand erreicht. Im Jahre 2002 hat China trotz der Flaute
der Weltwirtschaft ein relativ hohes Wirtschaftswachstum
erreicht. Das Bruttoinlandsprodukt Chinas betrug über
1238 Mrd. US-Dollar, 8% mehr als im Vorjahr; das
Außenhandelsvolumen erreichte 620.8 Mrd. US-Dollar,
dies entspricht einem Wachstum von 21.8%; die real
aufgenomme ausländische Direktinvestitionen betrugen
52.7 Mrd. US-Dollar mit einer Zuwachsrate von 12.5%. Bis
Ende 2002 hat die staatlichen Devisenreserven 286.4 Mrd.
US-Dollar erreicht. Wie Sie alle wissen, der 16. Parteitag
der Kommunistischen Partei Chinas und der 10. Nationale
Volkskongresses hat jeweils am Ende des vergangenen Jahres
und Anfang dieses Jahres erfolgreich stattgefunden. Auf den
beiden Tagungen werden langfristige strategische Ziele
für Chinas Entwicklung formuliert, Generationswechsel
in der Partei und in der Staatsführung verwirklicht.
China wird auf die Kontinuität seiner Außenpolitik
achten, die Öffnung nach Außen erweitern,
weiterhin am wirtschaftlichen Aufbau als Mittelpunkt
festhalten, und sich um die Realisierung der Ziele für
den allseitigen Aufbau der Gesellschaft mit bescheidenem
Wohlstand bemühen, deren konkreten Ziele sind
nämlich, bis 2020 das BIP im Vergleich zu
2000 zu vervierfachen und damit ungefähr 4000 Mrd.
US-Dollar zu erreichen . Aber wir haben auch nuechtern
gesehen, daß China immer noch ein relativ
ruckständiges Entwicklungsland mit einer
Bevölkerung von 1.2 Mrd. bleibt. Um die Ziele der
Modernisierung zu verwirklichen, müssen wir uns noch
lang und beharrlich bemühen.
Wir sind
überzeugt, daß die Weltlage in den ersten 10 bis
20 Jahren des 21 Jahrhunderts im großen und ganzen
friedlich, entspannt und stabil beiben wird, ein neuer
Weltkrieg ist nicht abzusehen. China wird diese Periode
strategischer Chance ausnutzen, sich ganz auf den Aufbau und
die Entwiclung konzentrieren, um das Lebensniveau
der Bevölkerung möglichst schnell zu steigern und
die umfassende Landesstärke zu erhöhen. Chinas
zentrale außenpolitische Aufgabe besteht darin,
für die Verwirklichung dieser Ziele ein dauerhaftes
friedliches internationales Umfeld und eine gutnachbarliche
Umgebung zu schaffen,
Meine Damen und
Herren,
sowohl China als auch die EU spielen wichtige
Rolle auf der gegenwaertigen internationalen Buehne.
Beide Seiten raeumen der
Entwicklung der bilateralen Beziehungen einen
wichtigen Platz. Seit der Aufnahme der
diplomatischen Beziehungen zwischen China und der EU im Mai
1975 haben diese Beziehungen dank der gemeinsamen
Bemuehungen beider Seiten grosse Fortschritte erfahren.
Man kann feststellen, dass die
chinesisch-europaeischen Beziehungen sich in der besten
Phase der Geschichte befinden und die
chinesisch-europaeische Zusammenarbeit beispiellose Erfolge
erzielt hat.
Im politischen Bereich herrschen reger
Besuchsaustausch und enge Kontakte zwischen den fuehrenden
Persoenlichkeiten der beiden Seiten. Besonders
hervorzuheben ist der jaehrliche Konsultationsmechanismus
zwischen China und der EU seit 1998. Darauf wird
ueber gemeinsam interessierte Fragen diskutiert und
konsultiert. Zwischen China und der EU ist die
Partnerschaft im Sinne des gegenseitigen Respekts und des
gegenseitigen Vertrauens aufgebaut worden.
Waehrend der Irak-Krise unterhielten chinesische
und europaeische fuehrende Politiker staendige
Telefon-Kontakte. Sie stimmten rechtzeitig die
Standpunkte miteinander ab, und bauten die
Uebereinstimmungen aus, was nicht nur die
chinesisch-europaeische Zusammenarbeit intensiviert und
vertieft hat, sondern auch zur Bewahrung des Weltfriedens
und der Stabilitaet beigetragen hat. Seit 1995
verabschiedete die EU hintereinander mehrere politische
Dokumente ueber China, wie "Langfristige Politik ueber
die Beziehungen zwischen China und der EU","Neue
China-Strategie der EU" und "Aufbau der
allseitigen Partnerschaft mit China". Die EU
unterstrich dadurch ihre Allseitigkeit, Selbstaendigkeit
sowie Langfristigkeit in der Entwicklung der Beziehungen zu
China, hob diese Beziehungen auf den gleichen Stand wie die
europaeisch-amerikanischen, die europaeisch-japanischen, und
die europaeisch-russischen Beziehungen, und setzt sich fuer
eine allseitige Intensivierung der Zusammenarbeit mit China
ein. Im Mai 2001 verabschiedete die EU ein neues
strategisches Dokument ueber die Zusammenarbeit mit China,
in dem die langfristigen Ziele der Zusammenarbeit wiederholt
wurden. China betonte auch mehrmals, dass China in
der EU eine aufstrebende positive Kraft auf der
internationalen Buehne sieht und den Integrationsprozess der
EU unterstuetzt. Eine allseitige Entwicklung der
langfristigen und stabilen Beziehungen des gegenseitigen
Nutzens zur EU und zu den Mitgliedstaaten der EU ist eine
festgelegte Politik der chinesischen Regierung und ein
wichtiger Bestandteil der Aussenpolitik Chinas.
Im
wirtschaftlichen Bereich weisen die chinesische und die
europaeische Wirtschaft grosse Implementaritaet und
weitreichende Kooperationsmoeglichkeiten auf. Die
chinesisch-europaeische Zusammenarbeit im Bereich wie
Wirtschaft und Handel, Technologie, Investition usw. kann
auf eine lange Geschichte zurueckblicken. Seit der
China-Reise von dem Italiener Marco Polo im 13. Jahrhundert,
der Reise von der Zhenghe-Flotte nach Westen in der
Ming-Dynastie (1405-1433) bis zur umfangreichen Oeffnung
Chinas nach Aussen sind 700 Jahren vergangen.
Heute ist die EU nach Japan und den USA der
drittgroesste Handelspartner, ein wichtiger Investor und der
groesste Technologie-Lieferant Chinas. Im Jahr
2002 belief sich das Handelsvolumen zwischen China und der
EU auf 86,76 Mrd. US Dollar, ein Zuwachs von 13,2% im
Vergleich zu Vorjahr. Bis zum Ende des letzten
Jahres waren ueber 14000 Investionsprojekte mit
Beteiligungen aus den EU-Laendern registriert. Die
vertraglich vereinbarte Investitionssumme betrug 60 Mrd. US
Dollar, darunter 33,9 Mrd. US Dollar bereits realisiert.
Bis zum Ende des letzten Jahres fuehrte China
insgesamt 15000 Technologien aus der EU ein, deren
vertragliche Summe 72,2 Mrd. US Dollar betrug.
2002 belief sich die vertragliche Summe des
Technologie-Imports aus der EU etwa 5 Mrd. US Dollar,
ungefaehr die Haelfte der gesamten Technologie-Importe
Chinas in diesem Jahr. Namhafte Unternehmen der EU
wie Airbus, Volkswagen, Siemens, Alston, ABB, Nestle
beteiligen sich aktiv an den grossen Projekten in China und
erzielten zufriedenstellende Effiziente. VW
verfuegt auf dem chinesischen Automarkt bereits ueber einen
Marktanteil von 50%, und ist zu einer Marke geworden, die
bei jeder chinesischen Familie bekannt ist.
Im
kulturellen Bereich haben China und Europa zwar
unterschiedlichen kulturellen Hintergrund, aber beide Seiten
verfuegen ueber glaenzende Kultur und ueben besondere
Anziehungskraft aufeinander aus. China
veranstaltete seit Jahren in den EU-Laendern
Kultur-Woche, Kultur-Quartal, die positive Resonanz gefunden
haben. Das Interesse der westeuropaeischen
Oeffentlichkeit an der chinesischen Kultur vertieft sich.
In diesem Jahr werden wir in Frankreich das
Kultur-Jahr veranstalten. Das Kultur-Zentrum
Chinas ist bereits in Frankreich und Malta eroeffnet worden;
Aufbau weiterer Zentren ist noch in Berlin und London
vorgesehen. Die gegenseitige Errichtung des
Kultur-Zentrums wird sicherlich dem chinesisch-europaeischen
Kulturaustausch sowohl in dem Umfang als auch in der
Intensitaet Impulse geben, und die gegenseitige
Verstaendigung und die Freundschaft zwischen dem
chinesischen und dem europaeischen Volk vertiefen.
Auch die chinesisch-europaeische Zusammenarbeit im
Erziehungsbereich erweitert sich staendig. Zur
Zeit studieren ueber mehrere zehntausend chinesische
Studenten in Europa. Allein in Deutschland
studieren ueber 30,000 chinesische Studenten. In
Grossbritanien sind auch mehr als 20,000 chinesische
Studierende. Europaeische Studenten in China
nehmen auch zu. 2001 kamen 5131 Studenten aus den
westeuropaeischen Laendern nach China zum Studium.
2002 veranstalteten mehr als 20 chinesische
renommierte Universitaeten gemeinsame Ausstellungen in
Europa, um das chinesische Erziehungssystem allseitig
vorzustellen und auslaendische Studenten anzuwerben.
Dass die auslaendischen Studenten hauptsaechlich
wegen des Sprachstudiums nach China kommen, wird
veraendert.
Es ist gewoehnlich, dass China und Europa
wegen ihrer Unterschiede in Geschichte, Gesellschaftssystem,
wirtschaftlichem Entwicklungsniveaus, kulturellen
Traditionen und Wertvorstellungen verschiedene Ansichten
ueber einige Fragen vertreten. Aber es gibt keine
grundlegende Interessenskonflikte zwischen China und Europa.
Bei vielen wichtigen internationalen Fragen
vertreten beide Seiten gleiche oder aehnliche Meinungen.
Das gemeinsame Interesse uebertrifft bei weitem
die Uneinigkeiten. Wenn beide Seite auf Basis des
gegenseitigen Respekts, der gleichberechtigten Dialoge und
der freudschaflichen Konsultationen die gegenseitigen
Verstaendnisse vertiefen, wobei nach Gemeinsamkeiten gesucht
und die Uneinigkeiten beiseits gelassen wird, und die
Uebereinstimmungen ausbauen, sowie das gemeinsame Interesse
vermehren, werden sich die chinesisch-europaeischen
Beziehungen sicherlich zuegig nach vorne entwickeln.
Wir schauen voller Zuversicht in die Zukunft der
chinesisch-europaeischen Beziehungen.
Meine Damen und
Herren,
zwischen China und Oesterreich liegt zwar eine
grosse geographische Entfernung, aber der freundschaftliche
Austausch zwischen den beiden Voelkern kann auf eine lange
Geschichte zurueckblicken. Mit der Aufnahme der
diplomatischen Beziehungen ist ein neues Kapitel in den
Beziehungen zwischen den beiden Laendern aufgeschlagen
worden. Vor allem in den letzten Jahren erzielten
der freundschaftliche Austausch und die Zusammenarbeit
zwischen den beiden Laendern im verschiedenen Bereich wie
Politik, Wirtschaft, Kultur, Erziehung, Wissenschaft usw.
grosse Erfolge. Die bilateralen Beziehungen
zwischen China und Oesterreich zeigen eine vielversprechende
Entwicklungstendenz auf.
Es ist eine Uebereinstimmung
von beiden Seiten, die politische Beziehung zwischen China
und Oesterreich voranzutreiben. Oesterreich
befindet sich zwischen Mittel- und Westeuropa, und spielt
eine besondere Rolle in den europaeischen und
internationalen Angelegenheiten. China schenkt der
Beziehung zu Oesterreich grosse Aufmerksamkeit.
Der Staatspraesident (1999), der
Ministerpraesident (2002), der Praesident des Staendigen
Ausschusses des nationalen Volkskongresses (1994), der
Praesident der politisch konsultativ Konferenz (1996) waren
alle in Ihrem Land zu Besuch. Allein im letzten
Jahr besuchten ueber 50 offizielle Delegationen auf der
Ebene vom Vizeminister Ihr Land. Es ist auch der
konsequente Standpunkt der oesterreichischen Regierung, die
Beziehungen zu China aktiv zu entwickeln.
Oesterreich haelt an der Ein-China-Politik fest,
was wir sehr hoch schaetzen. Der Besuch von den
Bundespraesidenten (1995,2001), dem Bundeskanzler(1993,
1996) und den Praesidenten des Nationalrats und des
Bundesrats nach China haben alle den politischen Beziehungen
zwischen den beiden Laendern Impulse gegeben.
Der
Wirtschaftsverkehr legt feste Grundlage fuer die Beziehungen
zwischen beiden Laendern. Oesterreich ist
wirtschaftlich und technologisch hochentwickelt und besitzt
vor allem auf dem Gebiet wie Metallurgie, Wasserwirtschaft,
Maschinenbau und Umweltschutz die modernsten Technologien.
China hat grosses Territorium und reiche
Bodenschaetze. Es ist ein bevoelkerungsreiches
Land, das ueber vielversprechendes Entwicklungspotenzial und
grossen Markt verfuegt. Besonders der Beitritt zur
WTO und die Westerschliessungsstrategie der chinesischen
Regierung bieten Oesterreich und allen anderen Laendern der
Welt noch mehr Geschaeftschancen an. 2002 betrug
das Handelsvolumen zwischen China und Oesterreich eine
Rekordhoehe von 1,37 Mrd. US Dollar, ein Wachstum von 35,3%
im Vergleich zum Vorjahr. Bis zum Ende 2002 waren
in China 509 Projekte mit oesterreichischen Beteiligungen
registriert, deren Vertragssumme 910 Mio. US Dollar
betraegt. Die Wirtschafts- und
Handelszusammenarbeit des gegenseitigen Nutzens zwischen
China und Oesterreich verfuegt ueber eine vielversprechende
Zukunft.
Der Kulturaustausch spielt eine besondere
Rolle in den chinesisch-oesterreichischen Beziehungen.
Sowohl China als auch Oesterreich sind Laendern
mit langen Kulturtraditionen und reichen Kulturschaetzen.
Das 2001 vereinbarte Kulturabkommen schuf
guenstige Bedingungen fuer den weiteren Austausch.
Das Wiener Neujahrskonzert wird jedes Jahr in
chinesischen Fernsehen live uebertragen. Die
Auffuehrung der chinesischen Orchester im Goldenen Saal des
Musikvereins verleiht Wien als Musikhauptstadt neuen Glanz.
Ausserdem hat ein Paar Panda-Baeren sein neues
Zuhause in Wien, im Zoo Schoenbrunn gefunden und werden zum
Botschafter des freundschaftlichen Austauschens zwischen den
beiden Laendern.
Meine Damen und Herren, liebe
Studentinen und Studenten,
Lasst uns Hand in Hand die
chinesisch-europaeischen und die
chinesisch-oesterreichischen Beziehungen
vorantreiben.
Danke!
(Es gilt das
gesprochene Wort.)